Die Schweinebestände in Deutschland haben sich seit 2023 stabilisiert. Der massive Rückgang der Bestände zwischen 2020 und 2023 war unter anderem auf die Corona-Pandemie mit dem Wegfall eines Großteils des Außer-Haus-Verzehrs und den Ausbruch der ASP und den damit verbundenen Verlust zahlreicher Exportmärkte zurückzuführen. Seit 2015 ist der Bestand an Mastschweinen um 23 % geschrumpft, der Bestand an Zuchtsauen um 31 %. Der Rückgang fiel in den östlichen Bundesländern etwas stärker aus als in den westlichen. Deutlich ausgeprägter ist jedoch der Rückgang der schweinehaltenden Betriebe, was bedeutet, dass die Betriebsgrößen weiterhin zunehmen.
Seit 2023 haben sich sowohl die Schlachtzahlen als auch die Bruttoeigenerzeugung stabilisiert. Der Rückgang der Importe lebender Schweine ist in erster Linie auf geringere Importe von Schlachtschweinen zurückzuführen, da das EU-weite Angebot an Schlachttieren knapp ist. Die Erzeugung aus eigener Nachzucht ist stark gewachsen, während der Zuchtsauenbestand stagniert.

Während für die Jahre 2024 und 2025 von leicht steigenden Schweinefleischexporten ausgegangen wird, sind die Importe rückläufig. Dies zeigt, dass der inländische Markt ausreichend versorgt ist und weniger Spielraum für ausländische Ware bietet.
Die zugrunde liegenden Daten deuten für 2025 und 2026 auf einen stabilen bis leicht rückläufigen Schweinefleischverbrauch hin. Eine Annahme ist, dass die hohen Rindfleischpreise zu einer teilweisen Verschiebung hin zu Schweinefleisch führen werden.
Insgesamt gesehen liegt die inländische Schweinefleischproduktion weiterhin deutlich über dem Inlandsverbrauch. Trotz der durch die ASP auferlegten Einschränkungen auf Drittlandsmärkten gelingt es der Branche immer noch, beträchtliche Mengen zu exportieren. Dementsprechend liegt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland zwischen 130 und 140 %.
Oktober 2025/ Johann Heinrich von Thünen-Institut/ Deutschland.
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