Das Management zukünftiger Zuchtsauen, einschließlich der Ernährung, ist von zentraler Bedeutung, um ihre Leistung über die gesamte Lebensdauer sicherzustellen. Wenn Erzeuger das Ziel verfolgen, die Sauensterblichkeit zu senken, ist es entscheidend, die Fütterung der Jungsauen genau zu überwachen.
DanBred-Tiere sind genetisch so ausgewählt, dass sie die besten Ergebnisse in Bezug auf Wachstum, Futterverwertung und Muskelfleischanteil erzielen. Eine geeignete Futterzusammensetzung und Fütterungsstrategie für Masttiere stellt sicher, dass dieses hervorragende genetische Produktivitätspotenzial optimal ausgeschöpft wird.
Da DanBred-Tiere gleichzeitig auch Zuchttiere sind, müssen Futter und Fütterungsstrategie so angepasst werden, dass sowohl Sauen als auch Eber die richtige Körperkondition erreichen, um über eine lange Lebensdauer viele Ferkel zu gebären und erfolgreich abzusetzen. Werden diese Aspekte nicht berücksichtigt, entwickeln sich die Zuchttiere zu groß und zu mager, was sowohl ihre Produktivität als auch ihre Langlebigkeit negativ beeinflusst.
Große, magere Jungsauen als zukünftige Zuchtsauen? Nein, danke!
Kleinere und fettere Sauen sind das Ziel
Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass das Gewicht und die Rückenspeckdicke von Jungsauen bei der Erstbelegung in engem Zusammenhang mit ihrer Produktivität und Langlebigkeit stehen.

Die Wachstumsrate und die Rückenspeckdicke der Jungsau stehen in direktem Zusammenhang mit der Menge an Protein und Energie, die über das Futter bereitgestellt wird.
Erhalten Jungsauen viel Protein und viel Energie, wachsen sie sehr schnell und sehr mager mit geringen Rückenspeckdicken und folglich niedrigen Energiereserven. Ihre Futterverwertung (FCR) ist dabei sehr gut, da die Bildung von Muskelgewebe weniger Energie erfordert als die Einlagerung von Fett.
Proteinreiche Futtermittel führen dazu, dass die Jungsauen bei der Erstbelegung ein hohes Gewicht und wenig Rückenspeck aufweisen. Die Folgen sind:

Wenn die Ernährung der heranwachsenden Jungsau bis zur Erstbelegung eine begrenzte Menge an Protein enthält, das Tier aber seine Futteraufnahme beibehält, wird die überschüssige Energie für die Einlagerung von Fett genutzt und die Gewichtszunahme verläuft moderater.
Die aktuellen Fütterungsempfehlungen für zukünftige DanBred-Zuchtsauen lauten:
| 30-60 kg | 60-110 kg | >110 kg | |
| SID Lysin/kg | 8,0 | 6,3 | 4,2 |
| SID CP/kg | 120 | 105 | 85 |
| kg Futter/Tag | 1,4-2,2 | 2,2-3,1 | 3,25 |
| Ernährung ähnlich wie | Laktation | Mix Laktation/Trächtigkeit | Trächtigkeit |
Das Fütterungsprogramm ist darauf ausgelegt, zum Zeitpunkt der Erstbelegung die folgenden Zielparameter zu erreichen:
Bezüglich der Vitamine und Mineralstoffe stellt DanBred spezifische Empfehlungen bereit. Bei den meisten dieser Nährstoffe ist eine moderate Überversorgung unkritisch, aber es ist äußerst wichtig, den Gehalt von drei entscheidenden Elementen für die Knochenentwicklung besonders genau im Auge zu behalten, da sie stark miteinander interagieren: Vitamin D, Kalzium und Phosphor. Ein zu hoher Vitamin-D-Spiegel kann den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphor beeinträchtigen. Ebenso kann ein zu hoher Kalziumgehalt die Verdaulichkeit von Phosphor deutlich reduzieren. Diese drei Elemente sind ein klares Beispiel dafür, dass mehr nicht immer besser ist!
Das ist keine gute Option. Wenn die tägliche Futtermenge zu gering ist, hat das viele negative Auswirkungen, unter anderem ein vermehrtes Auftreten von Verhaltensstörungen wie Schwanz- und Ohrenbeißen, verstärkte Konkurrenz und Kämpfe um Futter sowie eine größere Heterogenität innerhalb der Gruppe – also genau das Gegenteil des gewünschten Ziels.
Es gibt mehrere Vorteile, die dafür sprechen, Jungsauen während der Aufzucht zwei- bis dreimal täglich zu füttern, anstatt ihnen ständig freien Zugang zum Futter zu geben:
Die Umstellung von ad-libitum-Fütterung auf 2–3 geregelte Mahlzeiten pro Tag kann in manchen Haltungssystemen eine Herausforderung darstellen, aber solche Anpassungen sind notwendig, um die Langlebigkeit der zukünftigen Zuchtsauen zu verbessern.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass pro zusätzlichen 10 kg Körpergewicht bei der Erstbelegung die Gesamtzahl der geborenen Ferkel im ersten Wurf um 0,4 Ferkel steigt. Es gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass dieses zusätzliche Gewicht die Langlebigkeit der Sau reduziert.
Angesichts der heutigen Wurfgrößen kompensiert dieser Zuwachs von 0,4 Ferkeln nicht die mit dem höheren Gewicht einhergehende geringere produktive Lebensdauer.

Nach diesen grundlegenden Ernährungsempfehlungen, um die DanBred-Jungsauen in der besten körperlichen Verfassung zur Erstbelegung zu bringen, wird sich der nächste Artikel mit der Fütterung während der Trächtigkeit und der Übergangsphase befassen.
Weitere Informationen: DanBred-Fütterungshandbuch