20. Oktober 2025/Europäische Kommission/Europäische Union.
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Die Überalterung in Europas Landwirtschaft schreitet schneller voran als in anderen Sektoren. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Landwirtinnen und Landwirten in der EU bei 57 Jahren, und nur 12 % von ihnen sind unter 40 Jahre alt und fallen somit in die Kategorie der „Junglandwirtinnen und -landwirte“. Dieses Ungleichgewicht gefährdet die langfristige Ernährungssicherheit, die strategische Autonomie der EU bei der Lebensmittelerzeugung und die Nachhaltigkeit der europäischen Agrarlandschaften.
Die Europäische Kommission hat heute eine „Strategie für den Generationswechsel in der Landwirtschaft“ vorgelegt, die einen klaren Fahrplan zur Unterstützung von Junglandwirtinnen und ‑landwirten und zur Gewinnung von mehr Menschen für die Landwirtschaft enthält. Die Strategie zielt darauf ab, den Anteil der Junglandwirtinnen und ‑landwirte in der EU bis 2040 zu verdoppeln, wobei das Ziel darin besteht, dass Jung- und neue Landwirtinnen und Landwirte etwa 24 % der europäischen Landwirtinnen und Landwirte ausmachen.
Zu diesem Zweck wird die Kommission den Mitgliedstaaten, insbesondere denjenigen mit Aufholbedarf, empfehlen, mindestens 6 % ihrer Agrarausgaben in Maßnahmen zur Förderung des Generationswechsels zu investieren, wobei sie zusätzliche Mittel mobilisieren können. Die Strategie umfasst auch die Entwicklung nationaler Strategien für den Generationswechsel in der Landwirtschaft bis 2028, in denen bestehende Hindernisse angegangen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen auf der Grundlage der Empfehlungen der Kommission festgelegt werden. Von den Mitgliedstaaten wird erwartet, dass sie regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Zusammengenommen werden diese Anstrengungen einen nachhaltigen, widerstandsfähigen und attraktiven Agrarsektor für die Zukunft gewährleisten.
Damit die Landwirtschaft widerstandsfähig und attraktiv bleibt, müssen junge Menschen die richtigen Bedingungen zum Aufbau ihres Lebens und ihrer beruflichen Laufbahn in ländlichen Gebieten vorfinden, und zwar nicht nur, um bleiben zu können, sondern um bleiben zu wollen. Der Sektor steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen wie z. B. einer alternden Erwerbsbevölkerung, einer schrumpfenden ländlichen Bevölkerung sowie wirtschaftlichen und ökologischen Problemen. Ein begrenzter Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen und erschwinglichen Krediten, niedrigere Einkommen und ein Mangel an einschlägigen Kompetenzen sind für Neueinsteigerinnen und -einsteiger abschreckend, zumal die Nachfolge aufgrund administrativer und finanzieller Hindernisse nach wie vor schwierig ist. Die Bewältigung dieser Probleme ist sowohl eine strategische Notwendigkeit als auch eine soziale Verantwortung für die gesamte EU.
Die Strategie zielt darauf ab, die nächste Generation von Landwirtinnen und Landwirten in der EU zu unterstützen und vorzubereiten. In der Strategie wird anerkannt, dass Junglandwirtinnen und ‑landwirte mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind, die mit spezifischen Maßnahmen auf allen Regierungs- und Verwaltungsebenen – auf EU-Ebene sowie auf nationaler und regionaler Ebene – und bereichsübergreifend angegangen werden müssen.
Um dies zu erreichen, werden in der Strategie fünf Handlungsschwerpunkte genannt: Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen, Finanzmittel, Kompetenzen, ein fairer Lebensstandard in ländlichen Gebieten und Unterstützung bei der Nachfolge. Jeder Schwerpunkt wird durch gezielte Leitinitiativen angegangen, wie etwa
Die Strategie soll auf mehreren miteinander verbundenen Ebenen umgesetzt werden, und zwar durch die derzeitige und künftige GAP, ergänzende politische Maßnahmen der EU, von den EU-Ländern geleitete Maßnahmen in Bereichen wie Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen, Besteuerung, Bildung und Renten sowie Initiativen von Interessenträgern. Um die Hindernisse zu überwinden, bedarf es eines starken nationalen und regionalen Engagements, um die Wirksamkeit zu gewährleisten.