Ukraine: Kriegsbedingte Herausforderungen und die ASP prägen die Aussichten für 2025

17. September 2025/ USDA/ Vereinigte Staaten.
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14-Okt-2025 (heute)

Die Schweinefleischerzeuger in der Ukraine sehen sich infolge des Russland-Ukraine-Kriegs nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert. In den Jahren 2024 und 2025 wurde wiederholt über Bombardierungen, Beschuss und Drohnenangriffe auf Schweinebetriebe im Osten der Ukraine berichtet. Am 1. Januar 2025 gab der größte Schweinefleischproduzent des Landes, APK Invest, den Verlust der Kontrolle über mehrere Produktionsstätten bekannt, die sich nun in besetzten Gebieten befinden. Die Branche leidet weiterhin unter den komplizierten Logistikbedingungen, der Einberufung von Arbeitskräften, erhöhter Besteuerung – darunter eine neue Kriegssteuer –, einem instabilen makroökonomischen Umfeld, Währungsschwankungen, Marktverlusten aufgrund von Bevölkerungsabwanderung sowie Stromausfällen und weiteren kriegsbedingten Faktoren. Vertreter der Branche nennen die Einziehung von Beschäftigten und die Tierseuchenlage als die wichtigsten Risikofaktoren für die Produktion im Jahr 2025. Der Krieg hat das geografische Wachstum der Schweinebranche in die zentralen und westlichen Regionen der Ukraine verlagert.

Nach einem starken Anstieg der Schlachtzahlen im Jahr 2024 wird für das Jahr 2025 ein Rückgang der Schlachtungen um 13 % (auf 6,65 Mio. Tiere) und ein Rückgang der Schweinefleischproduktion um 12 % (auf 610.000 t) erwartet, gefolgt von einem leichten Aufschwung im Jahr 2026. Die Branche zeigt sich mit den Verkaufspreisen für Schlachtschweine zufrieden, rechnet aber damit, dass das Schweinefleischangebot im Jahr 2025 nicht ausreichen wird, was Importe von rund 30.000 Tonnen erforderlich machen dürfte.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) bleibt ein zentrales Problem für die Branche. Das Fehlen kommerzieller oder staatlich subventionierter Versicherungssysteme wirkt produktionshemmend und beschränkt die Exportmöglichkeiten. Vorschriften zur Tilgung von Ausbrüchen und zur Bestandskeulung führen häufig zu erhöhten Produktionsrisiken, die außerhalb der Kontrolle der Erzeuger liegen.

Die Einzelhandelspreise für Schweinefleisch erreichten 2025 ein Allzeithoch, was den Verbrauch dämpfte. Zudem wurde Schweinefleisch im Vergleich zu Rindfleisch und Geflügel teurer; allerdings stiegen die Preise für alle drei Proteinquellen deutlich, was insbesondere dem Geflügelsektor zugutekam. Bei den einkommensschwächeren Verbrauchern dürfte sich der Konsumrückgang fortsetzen.