In früheren Artikeln haben wir bereits die lebenswichtige und physiologische Bedeutung des Wassers für Schweine in Abhängigkeit von Alter und physiologischem Zustand erörtert. Beim gesamten Wasserverbrauch muss zwischen aufgenommenem und verschwendetem Wasser unterschieden werden. Ziel ist es, Medikamente über das Trinkwasser effizient zu verabreichen, und zwar im Hinblick auf Wasserverbrauch und Antibiotikakosten, ohne dabei die Produktionsleistung des Tieres zu beeinträchtigen. Es ist offensichtlich, dass höhere Antibiotikakosten und/oder ein höherer Wasserverbrauch dramatische Auswirkungen auf die Behandlungskosten haben, wie in der folgenden Grafik zu sehen ist:
Auch das System der Wasserversorgung spielt eine entscheidende Rolle für eine effiziente Medikamentengabe. Häufig hängt dies nicht nur von der Art der Tränke ab, wie das folgende Diagramm zeigt, in dem ein hoher Verbrauch von 8-9 l/Schwein/Tag (orangefarbener Kreis) bei 3 verschiedenen Tränkesystemen zu erkennen ist. Dies bestätigt, dass weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen, um die „Verschwendung“ von medikiertem Wasser zu minimieren, wie z. B. die Platzierung der Tränke, der Durchfluss und das Tränkemanagement.
Diese Wasserverschwendung hat nicht nur bedeutende wirtschaftliche Auswirkungen auf die Behandlungskosten, sondern auch auf die Fixkosten pro m3 der Gülleaufbereitung – das Wasser wird also doppelt bezahlt: einmal für die Bereitstellung und einmal für die Entsorgung. Beide Kostenfaktoren verringern die Gewinnspanne pro Schwein bzw. pro kg Fleisch. Studien belegen einen Unterschied von bis zu 35 % im erzeugten Güllevolumen je nach Art der Tränke. Nicht zu vergessen sind auch die Umweltauswirkungen auf den Boden (Ammonium, Nitrate usw.) und der Anstieg der Emissionen (Treibhausgase) infolge des erhöhten Energiebedarfs (Strom, Öl usw.) für die Aufbereitung dieser zusätzlichen Gülle.
Das nachstehende Diagramm zeigt den Zusammenhang zwischen Wasserverbrauch und Gülleproduktion in Abhängigkeit von der Einbauposition (Höhe der Tränke):
Es gibt 5 Hauptmethoden, Schweine mit Wasser zu versorgen: Ventiltränke, Beckentränke, Rinnentränke, Flüssigfütterung und Breifütterung (Mischung Trockenfutter/Wasser).
Die Effizienz der Wassernutzung lässt sich im Allgemeinen je nach Design der Tränke wie folgt zusammenfassen:
Vergleich verschiedener Wasserversorgungssysteme im Hinblick auf die Einsparung von Medikamenten:
Beißnippel | > | Nippeltränke |
Hängetränke | > | Nippeltränke |
Kugelbeißnippel | > | Beißnippel |
Beckentränke | > | Kugelbeißnippel |
Gemischter Trichter (Wasser/Futter) | > | Beißnippel |
Gemischter Trichter (Wasser/Futter) | > | Trockenfutter-Trog |
Flüssigfutter | > | Gemischter Trichter (Wasser/Futter) |
Tabelle 2: Arten und Merkmale der für Schweine verfügbaren Nippel- und Beckentränken. Quelle: D. Babot, V. Sancho, S. Pascual, J. Cartanyà, J. Parera, N. Ferrer, E. Garcia, J.A. Moreno, G. Blanco
Art der Tränke | Ausstattung | Bild |
---|---|---|
Nippel | Beißnippel | ![]() |
Einloch-Sprühnippel | ![]() |
|
Mehrloch-Sprühnippel | ![]() |
|
Kugelbeißnippel | ![]() |
|
mit Ventilzunge | ![]() |
|
Becken | eckig | ![]() |
rund | ![]() |
Es gibt nur wenige Informationen über den Einfluss des Tränkedesigns auf den Verbrauch von medikiertem Wasser, aber einige Beispiele liegen vor.
Magowan et al. (2008) bestätigen, dass der Wasserverbrauch bei Nippeltränken signifikant höher ist als bei Beckentränken:
Torrey et al. (2008) haben den Einfluss des Tränkedesigns bei frisch abgesetzten Ferkeln untersucht. Bei Nippeltränken wird 83 % und bei Beckentränken mit Schwimmerventil 37 % mehr Wasser verschwendet als bei Beckentränken mit Nippel.
McKerracher D. (2007) wies nach, dass sich der Austausch von herkömmlichen Nippeltränken gegen effizientere Modelle wirtschaftlich lohnt, da sich die Investition durch Einsparungen beim Wasserverbrauch, beim Güllevolumen, beim Strom- und Dieselverbrauch sowie durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG) amortisiert.
Glen Almond (2002) führte einen weiteren Vergleich zwischen zwei verschiedenen Tränkedesigns durch und stellte dabei einen Unterschied von 72 % beim Wasserverbrauch fest.
Ein gutes Tränkemanagement muss vor allem die folgenden Aspekte berücksichtigen: Anzahl der Tiere pro Tränke, Platzierung, Durchfluss, Kontrolle des Wasserverbrauchs, Design und Höhe der Tränke.
Eine gute Tränke mit schlechtem Management wird schnell zu einer schlechten Tränke – mit wirtschaftlichen Verlusten in Form von Leistungseinbußen, Verschwendung von medikiertem Wasser und einem erhöhten Güllevolumen.
Der Durchfluss hängt im Wesentlichen vom Rohrdurchmesser, dem Wasserdruck und dem installierten Tränkesystem ab.
Die Nippel sollten über oder am Rand des Kotbereichs und in der Nähe des Futtertroges angebracht werden, und zwar in einer Höhe von 5 cm über dem Rücken des kleinsten Schweins in der Bucht. Ein zu hoch angebrachter Nippel erschwert das Trinken, und ein zu niedrig angebrachter führt zu Wasserverschwendung. Es wird empfohlen, 1 Nippel pro 10 Schweine zu installieren, mindestens jedoch 2 pro Bucht, um möglichen Verstopfungen vorzubeugen sowie Konkurrenz und Wasserverschwendung zu vermeiden. Zwischen 2 Nippeln sollte mindestens die Länge eines Schweins liegen. Eine korrekte Ausrichtung kann die Wasserverschwendung um 35 % reduzieren, und das Anbringen von „Spritzschutz“-Blechen (Abb. 12) sogar um 50 %.
Das Tränkebecken sollte oberhalb des Spaltenbodens der Bucht platziert werden, jedoch nicht in einer Ecke, da es dort häufiger verschmutzt. Wenn mehr als ein Tränkebecken installiert wird, sollten diese nahe beieinander angebracht werden. Die Schweine sollten mit leicht gesenktem Kopf trinken können, denn wenn das Becken zu hoch angebracht ist, wird dem Schwein das Trinken erschwert. Ist es zu niedrig angebracht, verschmutzt es leichter und es geht mehr Wasser verloren. Die empfohlene Höhe entspricht etwa 40 % der Körperhöhe des kleinsten Schweins in der Bucht. Die Anzahl der Schweine pro Becken kann bis zu 15 betragen.